Vor den Engeln


Augen auf Flügeln, sie sehen gewiss, die farblosen Augen sind viele.
In Masken die lastlose Stimme den Wind liebt, bewegt: mein Junge, man muss.
Tönt mit den Larven im Tagwald, voluminös und sehr außen, chorisch
im Gegeneinander, laut im behäuteten Schädel der Kleber der Horde.
Das Zirpstimmchen Ich, wenn es Ich sagt. Was weiß der Name, kennt nicht.
Blau jetzt, fast blind. Sehr zart am behäuteten Schädel das Haar. Es endet bös.

Gewiss ist der Schrei, der Traum bloßer Füße von morgen und morgen.
In Schwärmen jagt das Denkfleisch, nach Geruch, Samen säht, nicht erntet.
Unter den Zungen der Code ist bekannt. Man muss... Das war der Anfang;
Augen in Leibern, verklebt und verhängt, in Zungen Hände reden, Knochen:
So ist es, so soll es sein, so ist es nicht. Tönen aus dem Staub die Klagen.
Blau jetzt in Winteradern, penisblau, im Blau der Montagsknochen, blind.

Irgendwann innen, bei Leibe beginnen, an Haarspitzen enden die erdigen Leiber,
Haut und Schritte, schreit gelöst im Luftraum das Gefieder: Du meine Zuversicht.
Mädchen, man muss... In der Schweißbahn schwanken, leicht und fraglos,
laufen in der Spur des Fressens, der Vermehrung, tragen endlich und verlieren.
Gefäß in Gefäßen. Mit der Herzwurzel sehen. Dichter, noch dichter, ins Weiche
die Haken geschlagen. Aus den Zähnen losgeredet, klanggeschmiert seit je.

Blau jetzt im Knochengestöber:
Was verlangten denn die Stimmen in der Stimme?
Vom Unglück endlich Alles, der Verblendung Ende,
Ordnung im Rumor der Münder, Körpergeister, eine.
Man muss oder man musste. Wählen in der Wahl.
Meine, wenn es meine war, oder die andere, gefiedert;
was verlangte denn die Stimme in den Stimmen?
In Spielen Auskunft, von der Arbeit Dauer, fingerblau
die Tür im Schatten dieser Bretterzäune, Ziegelwände.
Zu viel noch von der Liebe und zu wenig.

Bitten hilft, manchmal das Wünschen, eine Frage. Fragen, viele.
Noch sehen sie, die vielen, sehen aus dem Dunkel an.

1998/Juli-Dezember 2016

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